Wärmedämmstoffe besitzen gewöhnlich eine Gesamtporosität von mindestens 45 %, in der Praxis meist von 60 bis 90 % und in Extremfällen bis zu 99 %. Hohe Porosität bedingt neben niedriger Wärmeleitfähigkeit weiterhin verringerte mechanische Festigkeit, hohe Gasdurchlässigkeit und geringen Korrosionswiderstand.
Die Wärmeleitfähigkeit hängt nicht nur von der Gesamtporosität des Werkstoffes, sondern auch von der Porengröße, Porenform, der Gefügebeschaffenheit und der mineralogischen Zusammensetzung ab. Dabei haben die für den Wärmefluss verantwortlichen Größen Festkörperleitung, Konvektion und Strahlung in Abhängigkeit von der Temperaturhöhe unterschiedlichen Einfluss. Maximale Porendurchmesser von < 1 mm sind notwendig. Mikroporöse Dämmbaustoffe mit Poren < 0,1 µm haben die niedrigste Wärmeleitfähigkeit.
Die Temperaturwechselbeständigkeit der Leichtbaustoffe hat wesentlichen Einfluss auf die Einsatzbereiche. Erzeugnisse aus Hochtemperaturwolle halten meistens extremen Temperaturwechseln stand. Andere Leichtbaustoffe sind gegen Temperaturwechsel empfindlich.
Zur Porosierung der Wärmedämmstoffe können verschiedenartige Verfahren angewendet werden, z.B. das Ausbrenn-, Schaum-, Bläh- und Gastreibverfahren, die Verwendung verdampfender Flüssigkeiten oder Feststoffe und die Nutzung von Faserstrukturen und natürlicher oder künstlicher Leichtzuschlagstoffe.
Bei Öfen und wärmetechnischen Anlagen mit geringer mechanischer Belastung und ohne Korrosionsbeanspruchung hat die Leichtbauweise mit Wärmedämmstoffen die Schwerbauweise mit dichten, feuerfesten Baustoffen weitgehend verdrängt.